Feinabgleich m it dem Lateralgew icht erle-
digt. D ie ü ber die beig ep ack te m e c h a n i-
sch e T on arm w aag e ein gestellten 23 M il-
lin ew to n A uflagekraft, die fü r das „ T h o -
rens P icku p “ T P U 2 5 7 em p foh len w erden,
h ab en w ir elek tro n isch n a ch k o n tro lliert.
E rg eb n is: D as „ S ch ä tz eisen “ aus P lastik
ist h in reich e n d genau.
A ber w arum w ählte Thoren s überhaupt
so lch eine kom p lizierte A u frä n g u n g für
sein T o n a rm ro h r aus zu erst gew alztem
und danach in F o rm gerollten A lu m inium
m it dem ch arak teristisch en D äm p fu n g s-
rin g a u f halber Länge, der n ich t v errü ck t
w erd en darf? W e il b e im E in p u n k tla g e r
die R eibkräfte gegen nu ll ten d ieren und
die E n e rg ie a b leitu n g au fg ru n d d er e x t-
rem kleinen A uflagefläche m it dem daraus
resu ltieren d en h o h en K o n tak td ru ck defi-
niert erfolgt. V orteile, die zählen. In diesem
Fall ru h t die k o n isch gesch liffenen H a rt-
m etallsp itze d er A rm b a sis a u f d en fü n f
w inzigen K ugeln des G egenlagers.
T a tsä ch lich g eh en die p aar erfo rd erli-
ch en H and griffe sch n ell v o n statten , und
der bei B erü hru n g schlackerige, w eil h o ri-
zo n tal zu je d er Seite h in bew eglich e A rm
liegt ru h ig und tau m elfrei a u f der S ch all-
platte. W as nervt: D er T eller ist ein w enig
zu g ro ß g eraten , sod ass m a n selb st m it
sp itzen F in g ern die S ch eib en kau m v o n
d er ro tie re n d en A uflage a b h eb en k an n ,
o h n e diese abzu brem sen .
B e h e r z te r D ra u fg ä n g e r
N ach ein p aar P latten seiten w äh n ten wir
den sam t eines Stau bsch u tzes aus A cryl
g elieferten T D 203 fertig fürs „ V e rh ö r“.
D a b e i gefiel er a u f A n h ie b d u rch sein e
frische, unbeküm m erte A rt. W as w ir auch
auflegten - der T h o ren s legte lo ck er und
flüssig los. D a gab es k ein e an g ezog en e
H an d b rem se im T im in g und au ch keine
h ohlw an gige B lässe in den K lan gfarben ,
son dern vollm undige G itarren und leben -
dig p luckernde D y nam ik. M otto: H oppla,
je tz t k o m m ’ ich!
S y m p a th is c h
u n d
a n s p r e -
ch en d tö n te das, aber au ch etw as
h e m d s ä rm e lig u n d h a lb sta rk .
W e r erfah ren w ill, w as der flache
D reh er d ra u fra t, m u ss ih m m in -
d estens 15 Stu n d en E in sp ielzeit
gew ähren. D a n n w eitet sich sein
rä u m lich e s S p e k tru m , v e rm in -
d ern sich die leich te n R a u ig k ei-
ten im H o ch to n , und der T D 2 0 3
rü ck t n äh er an den in H eft 1/14
g etesteten T D 2 0 9 h eran , der als
V erg leich sg erät m itlief. D er k o s-
tet m it 1000 E u ro d eu tlich m eh r
und h ielt sich das kleinere M odell
gerade m a l d u rch seine stim m i-
geren M itten und etwas abgeklär-
tere w ie u m N u a n ce n p räzisere
Spielw eise v on der Pelle.
D o ch das G esetz des H and elns lag beim
T D 2 0 3 , der sich d en v ersch ied en artig en
T iteln der S T E R E O H ö rtest-L P m it F ein -
g efü h l, a b e r eb en v o r allem b e h e rz te m
E in satz w idm ete. O b die knallige D y n a -
m ik v on A n to n io F o rcio n es „ A ttem p o “
oder der sanfte C hor in „M itt H jerte A lltid
V a n k e r“, ob die an m u tige R h y th m ik in
L ouis C ap arts „ M a rie -Jea n n e -G a b rie lle “
od er das treib en d e Sch lagw erk in A m b er
R u b a rth s K u n stk o p fa u fn a h m e „ G o o d
M y ste ry “ - d er T h o re n s fan d stets den
rich tig en Z ugang zur M usik.
S elb st b e i R esp ig h is in d ie sch w ierig
a b z u ta ste n d en In n e n rille n g e p re sstem ,
fu lm in a n t ein setzen d em O rch e ste r, das
gew iss n ich t zu d en bev orzu g ten Stü cken
des N eulin gs zählt, gab sich dieser keine
B löß e, son d ern behielt trotz des vehem en-
ten A nsturm s im m erh in n och leidlich den
D u rch - und Ü b erb lick .
A m E n d e h a tten w ir m it d em T D 203
ric h tig s c h ö n M u s ik g e h ö rt. D a m u ss
m a n gar n ic h t die 3 0 0 E u ro zum T D 2 0 9
d rauflegen. D as p reislich b esch eid en ere
M od ell sp ielt an gü n stig en A n lagen , die
ja o h n eh in eher d en g ro ß en W u r f als die
a u d io p h ile n F a c e tte n im B lic k h a b e n ,
eben so sy m p ath isch , zuw eilen vielleich t
sogar passend er. W e r sich im geh ob en en
E in stie g s b e re ic h d es A n a lo g a n g e b o ts
um sieht, der d a rf T h o ren s’ n eu en D reh er
m it dem g ro ß en m u sik alisch en H erzen
(
d ab ei tatsä ch lich als ein e A rt „klein e
R eferen z“ b etrach ten .
Matthias Böde
Das Armrohr lagert auf einer Spitze aus
Hartmetall. Fünf Kugeln mit winzigen
Druckpunkten (rot) sollen niedrige Reib-
werte garantieren
T H O R E N S T D 2 0 3
um €700 (Hochglanzweiß, -rot, -schwarz)
Maße: 40x10x32 cm (BxHxT ohne Haube)
Garantie: 2 Jahre
Kontakt: Reichmann Audio Systeme
Tel.: 07728/1064
w w w .reichmann-audiosysteme.de
M it diesem Dreher kann sich Thorens nicht
nur in der Einsteigerliga sehen lassen. Den
spitzengelagerten Tonarm können w ir uns
prima auf „erwachsenen" Laufwerken vor-
stellen. Er trägt zur klanglichen Finesse bei
und ist das Highlight des gelungenen TD203.
AUSSTATTUNG
Externes Netzteil, Drehzahlfeinregulierung,
Single-Puck, mechanische Tonarmwaage,
Justageschablone, festes Signalkabel, Acryl-
Staubschutzhaube zum Auflegen (s.o.).
SrEKECD-TEST
KLANG-NIVEAU
58%
PREIS/LEISTUNG
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EXZELLENT
* Zusätzliche Messwerte und Diagramme für Abonnenten
im STEREO-Club unter w w w .stereo.de
1/2015 STEREO 85